Spelle. Mutiger Auftritt des Fußball-Regionalligisten SC Spelle-Venhaus beim SC Weiche Flensburg. Im Kellerduell verpassten es die Gäste, die bereits als Absteiger feststehen, sich selbst zu belohnen. Sie verloren vor 812 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion 0:1 (0:1).
„Das ist einfach ärgerlich und brutal bitter“, stellte Co-Trainer Marius Kattenbeck unmittelbar nach dem Schlusspfiff fest. Nach einer starken Leistung „stehen wir mit leeren Händen da. Aber die Jungs können stolz sein. Sie haben nie aufgegeben.“ Die Partie sei sinnbildlich für die gesamte Saison. „Wir kassieren hinten ein Gammel-Tor aus abseitsverdächtiger Position und bekommen vorn den Ball nicht über die Linie.“
Die Speller standen schon in der Anfangsphase gut, ließen kaum etwas zu und eroberten einige Bälle im Mittelfeld. Doch das Spiel nach vorn war nicht präzise genug. Erstmals tauchte die Mannschaft von Trainer Hanjo Vocks in der zehnten Minute vor dem Tor von Jesper Wolf Heim auf. Aber Tom Winnemöller, der von seinem Gegenspieler bedrängt wurde, kam nicht mehr zu einem gefährlichen Abschluss. Sturmpartner Jip Kemna schoss nach einer knappen halben Stunde über das Tor.
Der Ex-Meppener René Guder war an den ersten beiden Offensivaktionen der Gastgeber beteiligt. Nach einer Ecke jagte der Linksverteidiger den Ball über das Speller Gehäuse (7.). Nach einer Viertelstunde behauptete sich der 29-Jährige auf der linken Seite und zog ab. Spelles Torwart Mattis Niemann wehrte ab. Genau wie bei der scharfen Hereingabe von Theo Behrmann. (25.).
„Wir machen ein gutes Spiel“, zog Kattenbeck nach einer guten halben Stunde eine positive Zwischenbilanz. Auch wenn die glasklaren Chancen noch fehlten, hatten die Gäste aus dem Emsland mehr Ballbesitz als in den vergangenen Partien. „Wir spielen etwas anders“, verwies Kattenbeck auf zwei Angreifer.
Doch über zwei Situationen ärgerten sich die Gäste zum Seitenwechsel: Zunächst über die Gelbe Karte gegen Mannschaftskapitän Torben Stegemann nach einer Attacke gegen den torgefährlichen Jan-Pelle Hoppe in der Nähe der Mittellinie. „Das war kein Gelb“, stellte Kattenbeck fest. Die Speller protestierten vergeblich gegen die Entscheidung von Schiedsrichter Luca Sambill (VfB Lübeck). Stegemann ist nach der fünften Gelben Karte für ein Spiel gesperrt.
Sechs Minuten vor dem Pausenpfiff gerieten die Gäste in Rückstand. Nach einem abgewehrten Standard hätte der Schuss von Dominic Hartmann das SCSV-Gehäuse verfehlt. Doch Finn Wirlmann erwischte den Ball noch mit dem Kopf. 1:0 für Weiche. Die Emsländer protestierten vergebens. Sie wähnten den Torschützen bei ihrem 88. Gegentreffer im Abseits. Flensburg hatte noch zwei Möglichkeiten vor dem Wechsel. Aber zur Pause hieß es aus Speller Sicht 0:1.
Die Emsländer hielten weiter gegen, hatten ordentliche Aktionen, aber auch Glück, dass ein Treffer nach einem Hoppe-Freistoß wegen einer Abseitsposition nicht zählte. Spelle wollte mehr, brachte Niklas Oswald für Jonas Tepper und Timo Nichau für Jan-Luca Ahillen. Der SCSV glaubte an seine Chance, hatte eine Riesengelegenheit in der 82. Minute, als Weiche-Keeper Heim angeschossen wurde. Das hätte der Ausgleich sein müssen.
Am Samstag (11. Mai) bestreitet der SC Spelle-Venhaus sein letztes Auswärtsspiel in der Regionalliga Nord. Die Partie beim SSV Jeddeloh wird um 16 Uhr angepfiffen.
SC Weiche Flensburg: Heim – Behrmann (61. Pfeil), Wirlmann, Rehfeldt, Guder (69. Foelster) – Cherif, Hartmann – Hoppe (90. Wulff), Ehlers, Cornils (57 Kurzbach) – Brügmann (83. Schmidt).
SC Spelle-Venhaus: Niemann – Ahillen (73. Nichau) , Dosquet, Elpermann – Tepper (62. Oswald), Elfert (85. Ruschmeier), Landwehr (76. Anton Popov), Jesgarzewski – Stegemann – Kemna, Winnemöller (81. Ahrens).
Tor: 1:0 Finn Wirlmann (39.)
Zuschauer: 812 im Manfred-Werner-Stadion in Flensburg
Text: Uli Mentrup / SC Spelle-Venhaus