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„Wahnsinn“: Der eingewechselte Winnemöller trifft für Spelle in der Nachspielzeit zum 3:2 gegen Rehden

Das Foto zeigt den Siegtorschützen. Foto: Uli Mentrup
Das Foto zeigt den Siegtorschützen. Foto: Uli Mentrup

Spelle. „Wahnsinn. Einfach Wahnsinn!“, urteilte der Sportliche Leiter Markus Schütte nach 94 packenden Minuten. Der SC Spelle-Venhaus hat am vierten Spieltag der Fußball-Oberliga Niedersachsen mit dem 3:2 (0:0) gegen den BSV Rehden vor 346 Zuschauern im Getränke Hoffmann Stadion den ersten Heimsieg gefeiert.

Die Stimmung war nach der packenden Schlussphase mit fünf Toren in den letzten 25 Minuten unbeschreiblich. Spelle feierte ausgelassen. Der Gast aus Rehden, der im dritten Spiel in Folge das entscheidende Gegentor in der Nachspielzeit kassierte und weiter auf den ersten Punkt wartet, war tief enttäuscht. „Ein verrücktes Spiel“, sagte Schütte. Damit beendete der SCSV die seit fast 48 Wochen anhaltende Heimmisere in Punktspielen. Er gewann zuvor am 24. September 2023 gegen Kilia Kiel.

Spelles Trainer Tobias Harink hatte zwei Veränderungen geplant, doch beim Aufwärmen verletzte sich Steffen Schepers am Oberschenkel. Damit fiel der 27-jährige Offensivspieler, der beim 2:1-Sieg in Delmenhorst beide Treffer seines Teams vorbereitet hatte, kurzfristig aus. Für ihn kam der junge Tjark Höpfner wie beim Auftaktspiel in Wilhelmshaven (2:2) in die Startformation. Kurzfristig rückte noch Artem Popov in den Kader, der am Samstag heiratet.

Für den verletzten Luca Tersteeg (Knieprobleme) stand der zuletzt angeschlagen fehlende Anton Popov wieder von Beginn an auf dem Platz. Absprachegemäß rückte der junge Mattis Niemann zwischen die Pfosten. Dafür saß Bernd Lichtenstein, der wesentlichen Anteil am Dreier in Delmenhorst hatte, auf der Bank. Niemann soll auch in den nächsten Spielen von Beginn an auflaufen. „Wir haben zwei Nummer-eins-Torwarte“, erklärte der Sportliche Leiter Markus Schütte. Auf der Bank saß nach auskurierter Verletzung erstmals wieder Tom Winnemöller. Niklas Oswald war noch nicht für einen Einsatz bereit.

Die Gastgeber erwischten eine starke Anfangsphase. „Wir hatten ganz viel Ballbesitz“, stellte Schütte fest. Nach vorn registrierte er etliche gute Aktionen. „Aber das Tor fehlt noch“, resümmierte er nach einer knappen halben Stunde. 

Schon nach zehn Minuten hätte der SCSV in Führung gehen können. Doch der Ball wurde nach einem Schuss von Steffen Wranik aus rund 14 Metern abgeblockt. „Sonst wäre er wohl drin gewesen“, sagte Schütte. Nach 19 Minuten lag der Ball tatsächlich im Tor von BSV-Keeper Romaric Enrico Grenz. Torben Stegemann war der Schütze. Aber der Unparteiische entschied auf Foul. 

Gast etwas unruhig

Beim BSV verspürten die Emsländer nach null Punkten aus den ersten drei Spielen eine gewisse Unruhe. Nach 25 Minuten wechselte der BSV aus taktischen Gründen. Bis zum Seitenwechsel blieb die Mannschaft von Kristian Arambasic ohne echte Torchance.

Über die erste gute Möglichkeit der zweiten Halbzeit verfügte der Gastgeber: Nach Zuspiel von Elias Strotmann schoss Marvin Kehl aus kurzer Distanz über das Tor.

Kurz danach verzeichnete der Gast aus dem Landkreis Diepholz seine erste klare Chance. SCSV-Keeper Niemann klärte nach dem Schuss aus rund 20 Metern zur Ecke. Ein Weckruf für Rehden. Der BSV machte mehr Druck.

Doch der erste Treffer gelang dem Gastgeber: Elias Strotmann setzte sich nach starker Einzelleistung durch und zog von der Strafraumgrenze ab. Der Ball landete aus Sicht des Schützen links unten im Netz (68.).

Die Freude der Emsländer währte nur kurz: Drei Minuten später zog Bocar Djumo aus etwa zehn Metern ab. Der Ausgleich (71.). „Völlig unnötig“, ärgerten sich die SCSV-Anhänger.

Spelle steckte nicht auf. Zunächst verpasste Wranik das 2:1. Doch Höpfner sorgte für Jubel beim SCSV: Nach einer Ecke wurde der Ball per Kopf in die Mitte befördert. Das Leder setzte einmal auf, dann jagte der junge Mittelfeldspieler es aus rund 20 Metern in den Winkel des BSV-Gehäuses.

Es blieb eine spannende Schlussphase. „Ein wildes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten“, erklärte Schütte. Kurz nachdem Jan-Hubert Elpermann mit einem Schuss die Entscheidung verpasste, bediente Rehdens gerade eingewechselter Victor Valentino Appiah erneut Djumo. Das 2:2 (89.) für den im zweiten Durchgang starken Gast. Aber Spelle machte weiter. Der gerade ins Spiel gekommene Jan-Luca Ahillen passte auf Tom Winnemöller. Der ebenfalls eingewechselte Angreifer setzte sich in der zweiten Minute der Nachspielzeit durch und traf zum 3:2. Der Wahnsinn!

Spelle samstags in Celle

Am Samstag, 31. August, bestreitet des SCSV sein nächstes Spiel. Die Emsländer treten am fünften Sieltag um 15 Uhr beim MTV Eintracht Celle an.

SC Spelle-Venhaus – BSV Rehden 3:2 (0:0)

SC Spelle-Venhaus: Niemann – Düker, Dosquet, Elpermann – Anton Popov (70. Landwehr), Torben Stegemann – Jesgarzewski, Wranik (75. Nichau), Kehl (84. Ahillen), Höpfner – Strotmann (88. Winnemöller).

BSV Rehden:  Grenz – Burlage (60. Wallenßus), Djumo, Weidenbach, Mazur (78. Beck), Shkrep Stublla, Sindik (89. Appiah), Traoré, Marusenko, Chana, Maloku (25. Riad Stublla). – Trainer: Kristian Arambasic.

Tore: 1:0 Elias Strotmann (68.), 1:1  Bocar Djumo (72.), 2:1 Tjark Höpfner (78.), 2:2 

Bocar Djumo. (89.), 3:2 Tom Winnemöller (90.+2).

Zuschauer: 346 im Speller Getränke Hoffmann Stadion.

Schiedsrichter: Julian Meckfessel (TSG Burg Gretesch/Bissendorf).

Text: SC Spelle-Venhaus