Spelle. Der SC Spelle-Venhaus erwartet zum Hinrunden-Finale der Fußball-Oberliga einen Aufsteiger. Am Sonntag um 14 Uhr tritt der FC Verden 04 im Getränke Hoffmann Stadion an. Der Gastgeber will sich mit einem Dreier gegen den Aufsteiger im oberen Tabellendrittel festbeißen.
Die 1:2-Derby-Niederlage beim SV Meppen II haben die Speller abgehakt. „Es war kein gutes Spiel, aber auch kein schlechtes, abgesehen von den ersten 20 Minuten. Das muss eigentlich für mindestens einen Punkt reichen“, erklärte Spelles Trainer Tobias Harink mit Blick auf das Chancenverhältnis. Er registrierte vier, fünf sehr gute Möglichkeiten. „Die haben wir längst nicht in jedem Spiel.“
Mit der Anfangsphase war der Coach nicht einverstanden. Meppen II „hat mehr Körperlichkeit und Zweikampfbereitschaft reingebracht.“ Ohne den gesperrten Jan-Hubert Elpermann und den aus privaten Gründen später eingetroffenen Steffen Schepers, der noch das 1:2 durch Tom Winnemöller vorbereitete, fehlte Speller Power. Gerade im Zentrum eroberten die Meppener Oliver Holthaus und Felix Golkowski viele Bälle. So fiel auch das 0:1. „Die Gegentore waren vermeidbar“, weiß der Harink.
Auch wenn es sein Team es verpasste, nach Punkten mit dem Top-Duo HSC Hannover und FSV Schöningen gleichzuziehen, sieht Harink es in einer positiven Phase, „wenn man die letzten sechs, sieben Wochen betrachtet. Da haben wir gut gepunktet.“ Aktuell belegt der SCSV Rang sechs. Doch die Tabelle ist trügerisch. Den Spitzenreiter HSC Hannover und Egestorf-Langreder auf dem ersten Abstiegsplatz trennen nur zehn Zähler.
Der FC Verden 04 belegt mit 15 Punkten Rang 16. Das Team von der Aller ist für Harink kein typischer Aufsteiger. Der Kader sei gut besetzt, auch mit erfahrenen Spielern. Der FC arbeitet sich langsam weiter nach vorn, hat von den vergangenen sechs Partien nur eine verloren. Nur fünf Konkurrenten haben mehr Tore geschossen (29), aber keiner hat mehr Gegentreffer kassiert (35). Auswärts hat Verden drei Punkte gesammelt, aber wie Schlusslicht Lupo-Martini Wolfsburg noch nicht gewonnen.
Da hat die Mannschaft des Profi-erfahrenen Trainerteams Nachholbedarf. Chefcoach ist Frank Neubarth seit 2019. Der 62-Jährige absolvierte von 1982 bis 1996 für Werder Bremen 317 Liga-Spiele (97 Tore). Er wurde zweimal Deutscher Meister, zweimal DFB-Pokalsieger und gewann den Europapokal der Pokalsieger. An seiner Seite sitzt Jan Sievers. Der 57-Jährige spielte drei Jahre für den SV Meppen (80/22) und eine Saison für den VfL Osnabrück (26/4).
Die Speller verfügen Sonntag wieder über mehr Alternativen. Beim Training am Donnerstag liefen so viele Spieler auf wie schon längere Zeit nicht mehr. Ausfallen werden die verletzten Luca Tersteeg und Elias Leferink. Timo Nichau war noch erkrankt. Dagegen haben sich Torben Stegemann, Marvin Kehl, Leon Dosquet, Niklas Oswald und Artem Popov zurückgemeldet, einige haben noch Nachholbedarf in Sachen Fitness.
Der Gastgeber will seine Heimbilanz mit dem fünften Sieg wieder positiv gestalten. Er tat sich einige Male schwer. Leistung und Konstanz passten nicht immer. „Es ist unser Auftrag, weiter viel zu investieren und ein Spiel wie Sonntag zu gewinnen“, formuliert Harink die Aufgabe. „Das trauen wir uns zu.“ Dass die Mannschaft bis zum Abpfiff powern kann, belegen die Halbzeittabellen. Während sie im ersten Durchgang Platz 15 belegt (17 Punkte), ist sie im zweiten Spitzenreiter (31).
Text: SC Spelle-Venhaus