Spelle. Für Jan-Luca Ahillen zählt nicht nur die sportliche Leistung. Für den Abwehrspieler des SC Spelle-Venhaus ist auch das Drumherum mit Mannschaftskollegen, die längst Freunde geworden sind, wichtig. Weil das beim SCSV passt, hat der 29-Jährige auch für die Saison 2025/26 zugesagt.
„Man kann auf fußballerisch gutem Niveau zocken und auch mal länger zusammen in der Kabine sitzen“, stellt Ahillen fest. Das ist ihm wichtig. Dass altgediente Spieler wie Torben Stegemann und Christoph Ahrens sich im Sommer verabschieden, hat ihn nachdenklich gemacht. Aber es bleiben genug Fußballer, mit denen Ahillen schon lange zusammenspielt. „Das zeichnet den Verein und die Spieler aus.“ Aber auch die Neuen sind wichtig, weil sie frische Impulse geben.
Ahillen läuft schon seit 2020 für die Schwarz-Weißen auf. Beim 4:0 gegen Lupo Martini Wolfsburg am vergangenen Wochenende hat er sein 100. Pflichtspiel für den SCSV absolviert. „Das wusste ich gar nicht“, sagt der Spieler.
Die Speller wissen, was sie an Ahillen haben. „Er ist bei uns unumstritten. Ein ganz wichtiger Mann auf dem Platz. Wenn er etwas sagt, hat das bei den Jungs Gewicht“, stellt der Sportliche Leiter Markus Schütte fest. Der Fußballer bringt viel Erfahrung mit. Er ist mit der U19 des JLZ Emsland in die Bundesliga aufgestiegen, hat 19 Pflichtspiele für den SV Meppen bestritten und auch in den USA gekickt.
Schütte weiß, wie wichtig Ahillen der familiäre Charakter des SCSV ist. Aber auch die sportliche Perspektive. Und die ist gut. Selbst den Regionalligaabstieg hat Spelle unbeschadet überstanden. „Da haben wir ein bisschen was auf die Fresse bekommen“, beschreibt der Spieler es salopp. „Aber wir haben uns als Mannschaft und Einzelspieler weiterentwickelt.“ Nur wenige Teams arbeiteten unter ähnlichen Strukturen wie Spelle. „Alle anderen waren quasi Profis.“
Nur wenige Monate nach dem Abstieg mischen die Schwarz-Weißen in der Oberliga schon wieder oben mit. „Das hätte nicht jeder gedacht“, weiß Ahillen. Das hängt für ihn auch mit dem guten Klima in der Mannschaft zusammen. Zudem stimmt der Charakter. „Wir wollen oben dabei sein. Wenn du das nicht willst, dann hast du in der Mannschaft auch nichts verloren“, sagt Ahillen.
Zu Saisonbeginn mussten die Spieler sich an das neue System mit viel Ballbesitz erst gewöhnen. „Defensiv haben wir etwas gebraucht, bis wir uns eingespielt haben und genau wussten, was uns stark macht“, erklärt Ahillen.
Beim 29-Jährigen lief es Anfang der Saison noch nicht optimal. Da spielte er seltener – oder auch mal gar nicht. „Das ist okay“, sagt Ahillen. Im zweiten Teil der Hinrunde war er stets auf dem Platz. Nach eigener Einschätzung kommt ihm das neue SCSV-System zugute. „Wir haben gute Abstände. Unsere Spieleröffnung passt.“ Aber klar: „Das können wir immer noch besser machen.“
Text: SC Spelle-Venhaus