Meppen. Sie sind wie selbstverständlich da, wenn man sie braucht: Die Frauen und Männer der Feuerwehr, der Rettungsdienste, der Polizei und der vielen anderen Stellen, denen es zu verdanken ist, dass die Menschen täglich beruhigt und sicher leben und schlafen können. Viele von ihnen leisten dieses Engagement ehrenamtlich. Und immer häufiger treffen sie im Einsatz auf Aggression, Gewalt und ignorantes Verhalten. Auch im Emsland.
Unter dem Motto „Für mehr Respekt.“ hat der Landkreis daher gemeinsam mit den hiesigen Blaulichtorganisationen eine kreisweite Kommunikationskampagne gestartet. „Zunehmende Respektlosigkeit ist eine Entwicklung, die uns nicht gefällt und die viele unserer Einsatzkräfte bedrückt und belastet. Deshalb wollen wir ein Zeichen setzen, sensibilisieren und in der Bevölkerung für einen vernünftigen Umgang mit den Einsatzkräften werben“, unterstreicht Landrat Marc-André Burgdorf den Hintergrund.
Die zentrale Idee der Kampagne besteht darin, echte Emsländerinnen und Emsländer zu zeigen, die haupt- oder ehrenamtlich als Einsatzkräfte tätig sind und die mit einem kurzen Statement mehr Respekt für sich und ihre Arbeit einfordern. Insgesamt 18 Freiwillige aus unterschiedlichen Organisationen haben dafür im vergangenen Jahr vor der Kamera gestanden. Vorab hatten bereits das Feedback aus den beteiligten Organisationen und die Gespräche mit den Einsatzkräften den Eindruck bestätigt, dass der Umgangston extremer wird und das Verhalten gegenüber den Helfern zum Teil problematische Ausmaße angenommen hat.
Vermittelt wird die Forderung nach mehr Respekt in erster Linie über die großen Straßenschilder an emsländischen Kreis-, Landes- und Bundestraßen. An 27 Standorten im Kreisgebiet wird die Botschaft vermittelt. Zum Einsatz kommen dazu fünf der insgesamt 18 Kampagnenmotive. Das erste Schild wurde nun durch die Kreisstraßenmeisterei Bawinkel an der K202 in Twist aufgestellt, alle weiteren Schilder kommen nach und nach hinzu. Sämtliche Motive sind bereits jetzt im Internet auf emsland.de/respekt veröffentlicht und werden in den nächsten Tagen und Wochen zusätzlich über den Facebook- und den Instagram-Kanal der Kreisverwaltung gestreut. „Wir schätzen unsere Einsatzkräfte und ihre Arbeit außerordentlich. Deshalb hoffen wir, dass die Botschaft ankommt und zum Nachdenken anregt“, sagt der Landrat.
Stellvertretend für alle emsländischen Einsatzkräfte und für die Mitstreiter der Respekt- Kampagne hat sich Burgdorf nun mit Heinrich Lambers von der Freiwilligen Feuerwehr Freren getroffen, dessen Konterfei auf dem ersten Schild abgebildet ist. „Man denkt vielleicht, dass die Problematik im ländlichen Raum nicht existiert. Aber auch bei uns im Emsland gibt es immer mehr Vorfälle, in denen wir Einsatzkräfte respektlos behandelt oder sogar daran gehindert werden, unsere Arbeit zu machen. Es gibt Handlungsbedarf, deshalb halte ich diese Aktion für wichtig und habe gerne mitgemacht“, so der Feuerwehrmann, der gleichzeitig auch als Notfallseelsorger bei Einsätzen aktiv ist. Bei ihm und allen anderen Einsatzkräften bedankt sich Burgdorf: „Es kann nur gelingen, das Problem im Schulterschluss mit den Organisationen der Rettung und Sicherheit sichtbar zu machen. Deshalb bedanke ich mich bei allen Partnerorganisationen und allen Freiwilligen, die mitgewirkt haben.“
Partner sind die Einrichtungen aus der so genannten „Blaulichtrunde“, einem informellen Zusammenschluss der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, die im Emsland mit der Abwehr von Gefahren betraut sind. Dazu zählen Einheiten von Polizei und Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes, der Malteser, des Technischen Hilfswerks, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, der Rettungshundestaffel sowie die Leitstelle Ems-Vechte.
Weitere Informationen zur Respekt-Kampagne finden Interessierte im Internet unter https://www.emsland.de/respekt.
Text: Landkreis Emsland